Pompeji

Pompeji

© Text Ralph Rainer Steffens © Bilder R. R. Steffens, W. Allgöwer, H. Stierlin

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Pompeji, Forum © Bildarchiv Steffens/Allgöwer

Pompeji, Forum /Walter Allgoewer


Als 1512 der Architekt Domenico Fontana einen unterirdischen Kanal durch den Hügel Civita grub, um Wasser des Flußes Sarno in die Villa des Grafen Muzzio Tuttavilla nach Torre Annunziata zu leiten, ahnte er trotz einiger Funde von Inschriften, Münzen und Wandmalereien nicht, daß er sich inmitten des Stadtgebietes der in der Antike untergegangenen colonia Cornelia Veneria Pompeianorum befand.

Gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. als Stadt gegründet, stand Pompeji zunächst unter etruskischem und griechischem Einfluß. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. erlangte die Siedlung unter samnitischer Herrschaft und vom 1. Jahrhundert v. Chr. an als römische Kolonie zunehmend Bedeutung. Sie entwickelte sich kontinuierlich zu einem lokalen Wirtschaftszentrum, dessen Handelsbeziehungen bis in die entfernteren Provinzen des römischen Imperiums reichten. Etwa 10000 Menschen bewohnten die Stadt, als sie durch einen Vulkanausbruch vollständig zerstört wurde.

Nach über hundertjähriger intensiver Ausgrabungstätigkeit steht Pompeji heute wieder im Blickfeld der an antiker Kultur interessierten Menschen; denn in keiner anderen römischen Stadt läßt sich antikes Leben in so unmittelbarer Nähe erleben. Wohnhäuser und Werkstätten, Wirtshäuser und Bordelle, Tempel und Thermen, Theater und Palästren, Gärten und Gräberstraßen zeigen das Gesamtgefüge einer antiken Stadt.

Die Katastrophe des 24. August 79 n. Chr., die den Untergang des ganzen Landstriches um Herculaneum, Pompeji und Stabiae bewirkte, hatte sich bereits siebzehn Jahre zuvor mit einem großen Erdbeben angekündigt. Zwar waren kleinere Beben auch damals für diese Gegend nichts Ungewöhnliches, das Erdbeben vom 5. Februar 62 n. Chr., zerstörte jedoch Herculaneum und Pompeji in weiten Teilen so schwer, daß die darauffolgende Zeit bis zum Vesuvausbruch 79 n. Chr. nicht ausreichte, die Städte vollständig wiederherzustellen.


Pompeji, Haus der Vettier © Bildarchiv Steffens/Stierlin

Pompeji, Haus der Vettier © Bildarchiv Steffens/Henri Stierlin

Vesuvausbruch © Bildarchiv Steffens/Steffens

Vesuvausbruch © Bildarchiv Steffens/Steffens

Pompeji, Haus des Menander © Bildarchiv Steffens/Steffens

Pompeji, Haus des Menander, Lararium © Bildarchiv Steffens/Steffens


Die Ausgrabungen zeigen den tiefen Einschnitt, den dieses Ereignis auch in sozialer Hinsicht bildete. Alteingesessene Patrizierfamilien waren nicht mehr in der Lage, ihre Häuser neu aufzubauen; an die Straße grenzende Räume wurden in Läden umgewandelt und vermietet, öffentliche Baderäume eingerichtet oder sogar ganze Hausteile an andere Familien abgetreten. Niemand brachte jedoch das Erdbeben mit dem Vesuv in Verbindung. Seit dem Bestehen Pompejis war der Vulkan niemals aktiv gewesen. Seine Hänge wurden landwirtschaftlich genutzt; besonders der Weinanbau spielte eine bedeutende Rolle. Es überrascht daher wenig, daß der Ausbruch des Vesuv die Pompejianer vollkommen unerwartet traf, und es erklärt auch, daß sich ein großer Teil der Bevölkerung falsch verhielt, als der Ascheregen am späten Vormittag begann. Zuviele glaubten, zurückgezogen in den Räumen ihrer Häuser, unter Säulengängen oder in Kryptoportiken das Ende abwarten zu können. Andere versuchten vor der Flucht, ihren Besitz vor Raub und Beschädigung zu sichern, oder rafften ihre wertvollsten Dinge zusammen und verloren damit die Zeit, die ihnen das Leben gerettet hätte. Aber auch von denjenigen, denen es gelang aus der Stadt herauszukommen, fanden viele auf den Straßen oder an den Anlegestellen der Schiffe den Tod.

Als der Vesuv nach drei Tagen seine Tätigkeit einstellte, war Herculaneum unter einer meterhohen, sich schnell verhärtenden Schlammschicht und Pompeji unter einer dicken Asche- und Lapillischicht begraben. Eine Kommission, die Kaiser Titus in das Katastrophengebiet schickte, konnte nur noch beschließen, so viele Gegenstände wie möglich aus den Verschüttungsmassen zu bergen; ein Wiederaufbau kam nicht in Frage. Auch Privatleute, die dem Unglück entronnen waren, versuchten an ihren Besitz heranzukommen. Dabei fanden einige noch nachträglich den Tod. Die offiziellen Grabungen konzentrierten sich auf das Forum, von dem vor allem die Kultbilder der Tempel, die Ehrenstatuen, die hinter doppelgeschossigen Portiken und auf hohen Podesten aufgestellt waren, und die kostbaren Marmorverkleidungen der Gebäude entfernt wurden.

Auch in Pompeji bildete das Forum den Mittelpunkt städtischen Lebens. Am Südwestrand der Stadt gelegen, hatte es sich aus dem Schnittpunkt von drei Straßen entwickelt. Hier wurden die Waren umgeschlagen, Verträge geschlossen, Recht gesprochen und den Göttern geopfert. Knapp zweihundert Meter weiter östlich lag am Rand der Altstadt ein weiterer Komplex öffentlicher Bauten, das Forum Triangolare mit dem griechischen Tempel, der alten Palästra für die sportbegeisterte Jugend, dem Isis-Tempel, dem kleinen Theater mit 1500 Plätzen, dem großen Theater für bis zu 5000 Zuschauer und einer großen Säulenhalle, die ursprünglich den Besuchern der Theater in den Pausen Erholung oder bei Regen Schutz bot, nach dem großen Erdbeben aber als Gladiatorenkaserne benutzt wurde. Das Amphitheater, mit einem Fassungsvermögen von 20000 Besuchern, um 80 v. Chr. als eines der ältesten vollkommen in Stein erbaut, stand zusammen mit der großen Palästra an der Ostecke der die Stadt umgebenden Mauer, die im Rahmen der Stadterweiterung von 9,5 ha auf 63,5 ha bereits gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. errichtet worden war. Dabei teilte man das Neubaugebiet nach griechischem System in ein Netz von regelmäßigen Rechtecken ein. Durch zwei große Straßen, die Via Nolana und die Via dell' Abbondanza, floß der Verkehr an Läden, Garküchen, Herbergen, Färbereien und anderen Gewerbebetrieben, an den Eingangsportalen der oftmals eine ganze insula einnehmenden Patrizierhäuser vorbei zum Forum. Die Radspuren der schweren Fuhrwerke sind noch heute im Pflaster zu erkennen.

Zum Zeitpunkt des Untergangs der Stadt war ihre Gesamtfläche noch nicht vollständig bebaut. Weite Flächen dienten dem Weinanbau oder wurden als Gärten genutzt. Der Wunsch intime Bezirke der Ruhe und Beschaulichkeit zu bilden, findet sich auch in den großen pompejianischen Häusern wieder. Im Gegensatz zum Grundtypus des italischen Hauses, das im wesentlichen aus dem Atrium und den es umgebenden Räumen bestand, schließen sich bei den Patrizierhäusern Pompejis ein oder sogar zwei Peristyle an, große Höfe, die oft von Säulen umstanden, um die herum sich die eigentlichen Wohnräume gruppierten. Mehrere Speisezimmer, die jeweils in verschiedenen Jahreszeiten genutzt wurden, Exedren und Oeci, besonders großzügig angelegte Repräsentationsräume, verdeutlichen den Anspruch der pompejianischen Oberschicht auf Komfort und Luxus. Wer noch mehr Platz brauchte, stockte einzelne Hausteile auf, wobei das obere Stockwerk über möglichst versteckt angeordnete, schmale Treppen aus Holz oder Stein erreichbar war. Zu den Peristylen hin bildeten sich dadurch an ein oder mehreren Seiten doppelgeschossige Säulenreihen.

Wie in einem kühlen, mittelalterlichen Kreuzgang konnten die Pompejianer vor der Sonne geschützt flanieren und sich an den Wasserspielen in ihren Gärten erfreuen. Den Straßenlärm hielten dicke Mauern fern. Die beste Rekonstruktion eines Peristyls findet man im Haus der Vettier. Hier hat man selbst die ursprüngliche Bepflanzung wie zur Zeit der Zerstörung des Hauses wiederhergestellt, so daß sich dem Besucher eine genaue Vorstellung vom Wohnwert eines herrschaftlichen pompejianischen Hauses vermittelt. Möglich wurde dies durch eine von Giuseppe Fiorelli, dem ersten Archäologen als Leiter der Ausgrabungen zwischen 1860 und 1875, entwickelte Technik, in der man die Hohlräume, die Menschen, Gegenstände und Pflanzen in der sich verhärtenden Ascheschicht hinterlassen hatten, mit Gips ausgoß, wodurch man perfekte Abdrücke erhielt. Neben diesen Säulenhöfen gibt es auch ausgedehnte Gartenanlagen.


Pompeji, Haus der Julia Felix © Bildarchiv Steffens/Stierlin

Pompeji, Garten im Haus der Julia Felix © Bildarchiv Steffens/Stierlin


In Pompeji finden sich dafür zwei Beispiele. Das Haus der Julia Felix, bereits in den Jahren 1755 bis 1757 zum Teil leider wenig fachmännisch ausgegraben und wieder zugeschüttet, verfügt über eine weite Gartenfläche, die von der Besitzerin mit einem Fischteich und einem Obst– und Gemüsegarten genutzt wurde. Im Haus des Loreius Tiburtinus bildet der Fischteich den Mittelpunkt des Gartens. Er besteht aus zwei T-förmig angeordneten Kanälen, deren längerer Arm von einem Nymphäum aus unter Brücken hindurch über eine mit Weinreben bepflanzte Terrasse hinabfloß. Von Laubgängen aus, in denen Statuetten und Hermen aufgestellt waren, konnte man das nasse Schauspiel genießen. Um auf dieses Erlebnis auch während der Mahlzeiten nicht verzichten zu müssen, richtete sich der Hausbesitzer am Rand des Längskanals einen Speiseraum für zwei Personen ein. Vom Garten selbst aus hatte man einen herrlichen Blick auf den Vesuv.

Einen starken Gegensatz zu diesen offenen, luftschöpfenden architektonischen Komplexen bildet die geschlossene Wohneinheit des Atriums. Man betritt es durch einen vom Eingang her sich verengenden Korridor, den so genannten fauces, von dem aus man bereits durch das ganze Haus blicken kann. Diese Sichtachsen durch streng symetrischen und axialen Aufbau zu ermöglichen, war dem Architekten wichtigstes Ziel. Es verdeutlicht gerade dies auch gegenüber den Griechen, deren kultureller Einfluß in Pompeji immer spürbar bleibt, ein grundsätzlich anderes Sehempfinden. Das Detail bleibt dem Ganzen untergeordnet, die architektonische Grundstruktur des Hauses dominiert gegenüber allen Einzelheiten.

In der Mitte des Atriums liegt das Impluvium, ein Wasserbecken, in dem das durch die darüberliegende Dachöffnung fallende Regenwasser gesammelt wurde. Gleichzeitig dient diese meist reich mit Ornamenten verzierte Öffnung als Lichtquelle. Fenster - wenn überhaupt vorhanden - sind außerordentlich klein. Den fauces gegenüber befindet sich das Tablinum. In diesem größten Raum des Atriums empfing der Hausherr seine Klientel, Parteigänger oder weniger gut befreundete Gäste. Um sich vor neugierigen Blicken zu schützen, konnte man durch schwere Vorhänge oder Holzgitter intime Abgeschlossenheit herstellen.Vor dem Tablinum liegen links und rechts zwei Seitenflügel. In diesen waren kleine Schränke oder Truhen aufgestellt. Zugleich konnte ein kleines Fenster von hier aus zusätzliches Licht in das Atrium werfen, wobei es genau seitlich auf einen prächtigen Marmortisch traf, der direkt vor dem Tablinum am Rand des Impluviums als Blickfang aufgestellt war.

In den bedeutendsten pompejianischen Häusern stellt einer der Seitenflügel die Verbindung zu einem zweiten Atrium her. An den Seiten des Atriums befinden sich verschiedene Schlafräume. In einer Ecke steht oft das Lararium, ein Altar, an dem die Hausgötter verehrt wurden. Zu diesem gehörten auch verstorbene Vorfahren, denen hier in Form kleiner Statuetten gedacht wurde. So bildete das Atrium gewissermaßen ein einziges großes Wohnzimmer. Mit fortschreitender architektonischer Entwicklung und durch die Schaffung der neuen Wohnbezirke des Peristyls verlor es jedoch diese Funktion. Die Schlafzimmer wurden zu Abstellkammern oder zu einem Aufenthaltsraum für den Pförtner umgewandelt. In vielen Häusern wurden um das Impluvium herum Säulen aufgestellt, zuerst nur an den Ecken, dann aber bis zu vier Säulen an jeder Seite. Dieser Säulenwald betonte die gewaltige Höhe von bis zu 7,5 Metern und machte dem Eintretenden sinnbildlich Macht und Bedeutung des Hausherrn bewußt. Der Wohncharakter wurde zu Gunsten möglichst pompöser Repräsentation aufgegeben.


Pompeji, Haus des Labyrinths © Bildarchiv Steffens/Steffens

Pompeji, Oecus im Haus des Labyrinths © Bildarchiv Steffens/Steffens

Pompeji, Portraet einer Frau © Bildarchiv Steffens/Steffens

Pompeji, Portraet einer jungen Frau © Bildarchiv Steffens/Steffens


Den gleichen Zweck verfolgte auch die Wanddekoration, die innerhalb des pompejianischen Hauses einen besonderen Glanzpunkt bildet. Mit drei Schichten von feinem Mörtel und drei Schichten aus Marmorstuck bereitete man den Malgrund vor. Auf die noch feuchte Fläche trug man dann mit Leimfarben Bilder, Ornamente und Figuren auf. Gleichzeitig wurden die Wände glattpoliert, wodurch ein seidiger Glanz entstand. Diese Technik erforderte vom Maler besonders schnelles Arbeiten, was sich in vielen Wandgemälden sichtbar in flüchtig gesetzten, breiten Pinselstrichen ausdrückt.

Innerhalb der Dekorationen unterscheidet der Wissenschaftler vier verschiedene Stile. Der erste Stil, zwischen 200 v. Chr. und 80 v. Chr. in Gebrauch, zeichnet sich durch den Versuch aus, die wertvollen Wandverkleidungen der hellenistischen Paläste aus Marmor, Porphyr und Alabaster halbplastisch durch die preiswerteren Materialien Stuck und Farbe nachzuahmen. Im zweiten Stil dagegen wurden au f den Wänden wirkliche Gemälde entworfen. Der Blick des Betrachters fällt auf perspektivische Ansichten von Säulenhallen und Tempeln und vermittelt ihm dadurch das Gefühl durch die Wand hindurch nach draußen zu schauen. Die Dekoration bildet ein Fenster zur Außenwelt; die Enge der kleinen Räume wird psychologisch nicht mehr spürbar. In die Gesamtkomposition der Architekturlandschaft baute der Maler viele Details ein. Blumen, Büsche, Früchte, Girlanden, Tiere und Vögel vermitteln lebendige Realität.

Der dritte Stil, der etwa ab dem letzten Drittel des 1. Jahrhunderts v. Chr. Verwendung fand, bringt eine wesentlich sparsamere Füllung der Wandfläche. Einzelnen Säulen und Balken gleich geben Bänder aus abstrakten Ornamenten, Masken, stilisierten Figuren, Pflanzen und Tieren der Dekoration den Rahmen. Den Mittelpunkt bildet in der Regel ein großes Bild, auf dem eine mythologische Szene dargestellt ist. Hinzu treten kleinere Bilder, auf denen Landschaftsszenen oder Villenanlagen, wie sie für die Bucht von Neapel so typisch waren, dargestellt sind. Besondere Beliebtheit erlangten nach dem Sieg Octavians über Kleopatra 31 v. Chr. ägyptische Motive.

Der vierte Stil ist in Pompeji natürlicherweise am reichsten repräsentiert. Die großen Zerstörungen durch das Erdbeben des Jahres 62 n.Chr. füllten die Auftragsbücher der Werkstätten im Übermaß. Architekturdarstellungen spielten wieder eine größere Rolle als im dritten Stil. Es sind jedoch keine realistischen Abbildungen, sondern mehr Phantasiegebilde, die untereinander in keinem Zusammenhang stehen und körperliche Festigkeit entbehren. Eingebettet in große Flächen von intensiver Farbigkeit erscheinen Fabelwesen, Ranken, Girlanden und natürlich mythologische Bilder.

Der Fußboden der pompejianischen Häuser besteht in der Regel aus Lavazement oder einem Kohle-, Kalk-, Sand- und Aschegemisch. In den reichen Häusern findet man Marmor- oder Mosaikfußböden mit meist geometrischen Motiven, in den Bädern auch mit figürlichen Darstellungen von Seetieren oder Meeresgöttern. Diese einfachen Formen bilden einen interessanten Gegensatz zu den abwechslungsreichen farbigen Wanddekorationen. In der Zeit des ersten Stils war das Verhältnis genau umgekehrt: der einfachen Wanddekoration stand ein Fußboden gegenüber, in den farbige Mosaiken mit Darstellungen von Tieren, Satyrn, Masken und Ornamenten eingelegt waren. Das größte Mosaik hat man im Haus des Faun gefunden. Dort zeigte der Fußboden der Exedra die Schlacht Alexanders des Großen gegen Dareios III. in Issos um 333 v. Chr. nach dem Vorbild eines griechischen Gemäldes. Das Mosaik befindet sich heute im Nationalmuseum in Neapel.

Die erstaunliche Wohnkultur pompejianischer Häuser vervollkommnete sich durch die Wasserversorgung. Durch Bleiröhren wurde das Wasser von der zentralen Verteilungsstelle, dem castellum aquae, in die Gartenanlagen und Baderäume geleitet, vordringlich jedoch in die Thermen, die sich in Pompeji großer Beliebtheit erfreuten, und zu den öffentlichen Brunnen, sofern diese sich nicht mit dem, Grundwasser aus 35 bis 40 Metern Tiefe versorgten.

Die Erkenntnisse, die durch die archäologische Forschung in Pompeji gesammelt wurden, lassen sich nicht ohne weiteres auf andere Städte und Gebiete des römischen Reiches übertragen. Zu individuell sind die Verhältnisse, die das Leben und die Architektur der relativ kleinen, aber vermögenden lokalen Metropole geprägt haben. Schon Herculaneum zeigt dem Besucher ein völlig anderes Gesicht.

Und doch haben diese beiden vom Vesuv verschütteten Städte der Forschung mehr gebracht, als nur ihr eigenes Bild. Sie vermitteln einen tiefen bleibenden Eindruck, der es besser ermöglicht, die römische Welt zu verstehen.


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